Was ist Meditation?


"Lasst den Yogi durch Kontrolle der Gedanken und der Sinneswahrnehmungen Meditation üben, um Reinheit zu erlangen" (Shri Krishna, Bhagavad Gita, 6:12).

 

"Einssein mit der Essenz unseres Herrn tritt schnell ein – vorausgesetzt man hat ausreichend Übung darin, die Gedanken anzuhalten." So verstehe ich die Aussage der Propheten „besser eine Stunde der Meditation als siebzig Stunden religiöser Praxis“. Denn durch diese Meditation wird der Mensch aus der erschaffenen Welt in die Welt der Reinheit befördert. Oder man könnte sagen: aus der Gegenwart des Erschaffenen in die Gegenwart des Schöpfers. Und Gott ist der Garant dessen, was wir sagen (Shaikh al-Arabi ad Darqawi, Briefe eines Sufi-Meisters).

 

Meditation ist nichts, was wir tun, sondern vielmehr ein Bewusstseinszustand, in dem wir nicht denken. Dazu müssen wir alle Gedanken loslassen. Auf Sanskrit wird dieser Prozess als Vichara Shaithiliya bezeichnet, was soviel bedeutet wie „Entspannung der Gedanken“. Am Anfang ist es nicht einfach, auch nur für ein paar Minuten am Tag gedankenfrei zu sein. Die Tipps in diesem Heft, aber auch die vielen Reden, die Shri Mataji gehalten hat, und die Reinigungstechniken werden Ihnen dabei helfen. Mit ein wenig Hingabe und Ausdauer ist es wirklich zu schaffen.

 

Gedankenfreies Bewusstsein (Nirvichara Samadhi) ist der erste Schritt auf dem Weg eines Sahaja Yogis. Ohne dieses Bewusstsein praktizieren wir Sahaja Yoga nicht wirklich. Versuchen Sie, ehrlich zu sich selbst zu sein. Beobachten Sie Ihre Gedanken und Ihre Aufmerksamkeit und versuchen Sie, allen Gedanken, die auftauchen, die Aufmerksamkeit zu entziehen. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass dieser Vorgang kein Willensakt des Erzwingens, sondern das genaue Gegenteil, nämlich des Zulassens ist. Man sieht diesem Vorgang neutral zu und ist Zeuge seiner selbst. Man lässt die Gedanken „in Frieden ziehen“, ohne inneren Disput, ohne Anteilnahme, innere Ungeduld oder Unzufriedenheit mit sich. Man steht sich selbst wohlwollend und mit Achtung gegenüber.