Das Nabhi oder Manipur Chakra

 

Nachdem die Kundalini erweckt wurde steigt sie zuerst durch das Nabhi das dritte Chakra auf und durchdringt es. Vishnu, der Bewahrer, regiert das Nabhi, er schützt unser Dharma und leitet unsere Evolution. Nach der Selbst-Verwirklichung erhalten wir durch die Vibrationen wahres Verstehen dafür, warum und wie ein reines, ethisch wertvolles Leben geführt werden sollte. Wir erkennen die Notwendigkeit des Dharma. Und so wächst Weisheit in uns.

 

Als Richtlinien bis zu unserer Realisation und für den darauffolgenden Lebensweg haben wir die 10 Gebote: die göttlichen Regeln, die die Menschen im Zentrum halten. Jene, die immer diesen Grundsätzen menschlicher Lebensführung gefolgt sind, erreichen eine geeignete innere Basis für eine starke und bleibende Erfahrung der Selbst-Verwirklichung. Und jene, die die Notwendigkeit des Dharma vor der Realisation nicht verstanden hatten, begreifen sie jetzt.

 

Das heißt, wenn man nach der Selbst-Verwirklichung etwas gegen das Dharma macht, revoltiert z. B. der Magen dagegen. Tatsächlich waren die, die versuchten, ihr neues Bewusstsein zu testen, erstaunt, festzustellen, wie sensibel ihr Magen gegenüber Adharma wird. Fehler im Verhalten werden weiters durch geänderte Vibrationen angezeigt.

 

Die Erfahrungen werden Sie von Ihren neuen Kategorien des Bewusstseins überzeugen. Vielmehr noch, auf Grund des neuen Sichtbarwerdens der Schönheit des Selbst, freut man sich so sehr, dass der Sucher keine Dummheit begehen möchte, nachdem er den Nektar des Lebens gekostet hat. Diese Regeln sind dazu da, um von uns befolgt zu werden, aber es steht uns völlig frei. In Sahaja Yoga ist man sein eigener Richter und sein eigenes Gericht. Die Vibrationen zeigen uns unseren Zustand an. Dann liegt es an uns, den Fehler zu erkennen und den Urteilsspruch zu fällen. Das ist nach der Selbst-Verwirklichung möglich, wenn wir aufhören, uns mit unseren Schwächen zu identifizieren und Zeugen für uns selbst werden. So tritt das „letzte Gericht" in Erscheinung.

 

Durch die Gnade von Shri Lakshmi, die die Kraft von Shri Vishnu ist, erhalten wir unser körperliches und materielles Wohlergehen (Kshema). Links im Chakra ist der Ort von Gruhalaxshmi — der Gattin, der Göttin des Haushalts. Die Ehefrau muss respektiert werden, aber auch respektwürdig sein! Wir beeinträchtigen diese Seite des Chakras, wenn wir uns z. B. zu viele Geldsorgen machen. Nach der Realisation lernen wir Vertrauen in die Vorsehung zu haben, da unser Vater, Gott der Allmächtige, für uns sorgt. Wir erhalten die Stärke, unserer Verantwortung gegenüberzutreten, und beginnen uns an den Pflichten zu freuen, die wir übernehmen müssen. Wir begreifen, dass die Familie die wichtigste Einheit in unserer Gesellschaft ist und daher in einer Atmosphäre von Liebe, Respekt und Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützt werden muss.

 

Alkohol zu trinken, falsche Lebensmittel zu essen, das Essen überzubetonen (Gourmet) — mag es sich in Schlemmen oder Fasten äußern — wird das Nabhi beeinträchtigen. Nach dem Erwachen der Kundalini verschwinden solche Wünsche schnell. Die Versuchung zu bestimmten Gerichten verschwindet und man beginnt, das Essen zu genießen, das die besten Vibrationen abgibt. Ohne Hast wird man in Frieden essen (ansonsten zieht man die Spannungen ins Nabhi), und man stellt fest, dass der Appetit sehr leicht befriedigt ist.

 

„Zufriedenheit" ist tatsächlich ein Schlüsselwort für das Nabhi. Auf Grund von Leberproblemen und der daraus folgenden Reizbarkeit entwickeln Menschen oft die Gewohnheit, beim geringsten Anlass alle Frustration oder Unzufriedenheit auszudrücken. Für sie ist ein Leben ohne Aufregungen unvorstellbar.

 

Wenn sich das Selbst verwirklicht hat, sieht man die Dinge in ihrer wahren Perspektive, durch die gereinigte Aufmerksamkeit, und man hört auf, sich aufzuregen. Im Frieden des Gedankenfreien Seins kann man nur zufrieden sein. Dann weiß man, dass sich das Selbst nicht durch vorübergehende Launen und Trends aus der Ruhe bringen lässt oder durch einen Knopf, der irgendwo fehlt. Das Mantra für das Nabhi lautet: „In meinem Selbst bin ich zufrieden."