Das Agnya Chakra


Agnya Chakra (6)
Agnya Chakra (6)

 

Das Agnya Chakra, das manchmal auch als drittes Auge bezeichnet wird, liegt in der Mitte der Stirn. Sobald die Kundalini durch dieses Chakra aufsteigt, werden unsere Gedankenwellen flacher, und der Raum zwischen den Gedanken wird größer. Mit dem Öffnen der Blütenblätter des Chakras beginnt in seinem Zentrum die Stille, breitet sich aus und schiebt die Gedanken an den Rand unserer Wahrnehmung. Im gedankenfreien Bewusstsein fühlt man tatsächlich diese wunderschöne Stille, die im Herzen der Schöpfung ruht.

 

Genauso wie die Vibrationen ist diese Ausdehnung der Stille ein unendlicher Fluss, der absolut und daher jenseits der Kausalität ist; alles was wir sagen können ist, dass es ist. Der menschliche Verstand wird in das Ego (Ahamkara) und das Superego (Manas) eingeteilt. Sie sind die oberen Endpunkte der Kanäle Pingala und Ida Nadi, die sich hier im Agnya kreuzen. Alles, was in die linke Seite übergeht, wie z. B. Erinnerungen oder Bedingungen, ist Vergangenheit und sammelt sich im Superego auf der rechten Seite des Gehirns. Wie das Ego ist auch das Superego eine Sackgasse, und daher bläht Überaktivität auf der linken Seite das Superego auf wie einen Ballon. Das kann durch ein sehr emotionsgeladenes Temperament verursacht werden, das sich selbst gerne leiden sieht, das starr an Gewohnheiten festhält usw. Gegen Probleme dieser Art sollte man das gleiche unternehmen wie gegen eine schale linke Seite (s. Ida Nadi). Das Superego befindet sich im Bereich des Unterbewussten, wo alle Kenntnisse und Erfahrungen unserer Vergangenheit gespeichert sind. An das individuelle Unterbewusste grenzt das kollektive Unterbewusste, und darin halten sich die Geister der Toten (Buhts) auf, die noch durch Leidenschaft und Gelüste an diese Erde gebunden sind. Spiritisten, Medien, Geisterbeschwörer und Geistheiler arbeiten in diesem Bereich.

 

Shri Mahavira, die Deität des linken Agnya, ist der inkarnierte Ausdruck des Superego der Virata. Sein Sitz ist im Superego an der rechen Schläfe. Das Ego liegt an der linken Seite des Gehirns, und es ist der Ballon, in den der Rauch der Aktivitäten der rechten Seite aufsteigt. Beim Arbeiten, Denken, Planen, bei unseren Temperamentausbrüchen verbrennen wir Energie; die daraus entstehende Hitze verursacht Rauch auf der rechten Seite, wie im Rauchfang eines Schmelzofens. Aber anstatt sich in der Luft zu verflüchtigen, bläst dieser Rauch nur das Ego auf. Das kommt daher, weil sich in ziemlich frühem Alter das Gebiet der Fontanelle mit Kalk verschließt und hart wird, und wir beginnen unsere eigene Identität und unser Konzept vom „Ich" zu entwickeln. Um aus dem Ballon Druck abzulassen und das Ego in das richtige Größenverhältnis mit dem übrigen Instrument zu bringen, müssen wir es mit der Nadel des Humors stechen. Wenn man das Ego wie ein Zuseher betrachtet, beginnt man, seine subtilen Tricks und Manipulationen zu sehen, und dann wird es ein Spaß. Wir können das Ego nicht bekämpfen, das wäre ein Widerspruch in sich. Wir können es nur durch unser Lachen besiegen. Dann kann sich das Herz aus seinem Würgegriff befreien. Es ist nicht so, dass wir das Ego töten wollten. Es hat trotz allem seinen Platz im Instrument; ohne Ego würden wir nicht handeln. Aber wir wollen es ins Gleichgewicht mit dem Superego bringen, damit zwischen Ego und Superego der Zwischenraum entsteht, den die Kundalini braucht, um ins Sahasrara aufsteigen zu können.

 

Auf die gleiche Art wie das Selbst Schuld nicht ansammelt, sammelt es auch Sünde oder Karma nicht an. Das Karma ist das Ergebnis vergangener Handlungen des Egos, und wenn wir erst einmal das Selbst sind, sind wir jenseits des Egos und somit jenseits des Karmas. Das Ego befindet sich im Überbewussten, dem Bereich der Zukunft. Hellseher, Machthungrige, Geisterseher gehen auf diese Seite. Ehrgeizige Menschen, die ein extrem egozentrisches Leben geführt haben, mögliche)weise ganze Staaten mit der Kraft ihres Ego dominiert haben, können beim Sterben in das kollektive Überbewusste eintreten, und von dort können sie Menschen mit ähnlichem Ehrgeiz beherrschen. Das Erforschen des Bereichs des kollektiven Unterbewussten wie auch des kollektiven Überbewussten ist äußerst gefährlich. Shri Mataji sagt, dem Wesen nach sind beide Bereiche gleich: „Es ist gleichgültig, ob es sich um den schwarzen Kohlenrauch (Unterbewusstsein) oder um den gelben Benzolrauch (Überbewusstsein) handelt; in jedem von beiden kann man ersticken."

 

Shri Buddha, die Deität des rechten Agnya, drückt das Ego der Virata aus, und er hat seinen Sitz im Ego, an der linken Schläfe. Auf dem Weg zum Sahasrara Chakra geht der Sushumna Nadi durch das Zentrum des Agnya Chakra. Das ist der Sitz von Jesus und Maria. Jesus sagt, er sei das Licht und der Weg; und es ist dieser Weg, der zum Königreich des Himmels im Sahasrara führt. Durch seine Kraft des Verzeihens hat er der Menschheit die Erlösung gebracht. Er drückt den grenzenlosen Ozean von Gottes Mitleid aus.

 

Um das Agnya Chakra zu passieren, müssen wir diese Qualitäten in uns entwickeln. Wir müssen lernen, uns und anderen zu verzeihen. Wenn wir erst einmal erkannt haben, dass unser Zorn selbstzerstörend wirkt, dass nur wir durch dieses Gefühl leiden, wird es einfach, zu verzeihen. Wir erkennen, dass das „Verzeihen" ein Mythos ist; die Person, der wir verzeihen, bleibt unberührt, nur wir selbst profitieren davon. Wir sind nicht dazu berufen zu richten; das ist Gottes Sache. Christus ist auch die Auferstehung, und er hat uns gesagt, dass wir wiedergeboren werden müssen. Und wir werden wiedergeboren, in eine neue Wahrnehmung vom Selbst, wenn uns unsere Mutter, die Kundalini, die Wiedergeburt gibt.

 

Weil das Agnya Chakra unsere Sehkraft regiert, sollten wir unsere Augen wie ein Geschenk, durch das uns die Schönheit der Schöpfung Gottes enthüllt wird, respektieren. Wir sollten dieses Geschenk nicht verschwenden oder missbrauchen. Wenn wir unsere Augen vom Umherschweifen abhalten wollen, richten wir sie auf den Boden. Man kann dieses Zentrum auch durch andere Elemente reinigen, durch Schauen in den klaren Himmel oder in eine Kerzenflamme.

 

Wenn die Kundalini in das Sahasrara aufsteigt, ist man im gedankenfreien Bewusstsein. Solange unsere Gedanken noch nicht rein sind, wird das Agnya Chakra die Kundalini nicht bis zum Sahasrara aufsteigen lassen, denn das Agnya ist das Tor zum Sahasrara, dem vollkommen reinen Bereich. Daher müssen wir im Licht von Christus unseren Verstand und unsere Aufmerksamkeit reinigen, denn beide sind im realisierten Zustand das Instrument unserer Wahrnehmung.

 

Shri Mataji sagt: „Dieses ewige Licht umschließt die ganze Welt, und man sieht die ganze Welt in sich selbst."


Tabellarische Übersicht


 
 
Agnya  
  Linkes Mittleres Rechtes
Göttliche Präsenz Shri Mahavira Shri Jesus Christus, Shri Maria Shri Buddha
Inkarnationen   Shri Jesus ist die 9. Inkarnation von Shri Vishnu, Shri Mahavishnu, der Sohn von Shri Krishna  
Qualität Superego   Ego
stoffliche Erscheinungsform rechtes und hinteres Gehirn Kreuzung der Sehnerven, Hypophyse und Epiphyse linkes und vorderes Gehirn
Manifestation Erinnerungsvermögen, Zustand des Sehens Sehen, Hören, Denken "Ich-"Bewusstsein
Lage in der Hand Linker Ringfinger Beide Ringfinger Rechter Ringfinger
Ursachen von Störungen Leid gegen sich selbst, Ängste, Besessenheit, angewöhnte Lebensweise unkontrolliertes Denken, zu viel Lesen oder Fernsehen, jüdischer oder christlicher Fanatismus, Sorgen Psychopharmaka, sexuelle Phantasien, mit den Augen flirten, Pornographie falsche Gottesvorstellungen, Zweifel, sich sorgen, Leid gegen den Nächsten, aggressive Einstellung, Egoismus
Anzahl der Blütenblätter 2  
Symbol Kreuz  
Element Licht  
Farbe Violett  
Edelstein Diamant  
Gestirn Sonne  
Ton Dha (La)  
Wochentag Sonntag